Aktualisierter Wärmebedarf im Wärmekataster

Nachdem das Fachzentrum Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und Erneuerbare Energien vor ein paar Wochen bereits die aktualisierten Raumwärmebedarfe aus der „Potenzialstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW“ als Geodaten zum Download bereitgestellt hat, folgte nun die Aktualisierung im Wärmekataster NRW. Das Raumwärmebedarfsmodell wurde in der Studie überarbeitet und aktualisiert. Der Wärmebedarf in NRW liegt bei rund 188 Terrawattstunden pro Jahr (TWh/a). Es handelt sich hier um ein Modell des Raumwärmebedarfs (inkl. Warmwasserbedarf) und nicht um den tatsächlichen Wärmeverbrauch in den Gebäuden. Die Daten lassen sich als Raster, auf Gemarkungs-, Flur- und Baublockebene anzeigen sowie in Summe auf Ebene der Verwaltungseinheiten. Bei der Berechnung des Modells wurden Daten wie z. B. Gebäudehöhe, Anzahl der Stockwerke, beheizte Nutzfläche, Nutzungsart, Gebäudetyp, Energieeffizienzklasse, Baualtersklasse, wärmeabgebende Wandfläche und die Dachform mit einbezogen. Zusätzlich wurde auch ein Blick in die Zukunft gerichtet. Mit Hilfe von drei Szenarien wird sich dem möglichen zukünftigen Bedarf angenähert. Für diese Fortschreibung wurde sich an den „Langfristszenarien für die Transformation des Energiesystems in Deutschland (2022)“ orientiert. Je nach Szenario reduziert sich der Wärmebedarf bis 2045 um 23% bis 37 % auf 123 TWh, 135 TWh bzw. 147 TWh pro Jahr. Gleichzeitig sind in NRW laut Potenzialanalyse genügend theoretische Potenziale der Erneuerbaren Energieträger vorhanden, um diesen Bedarf zu decken.

Im Zuge dieses Updates wurden weitere Daten des Wärmekatasters aktualisiert:

  • Die Daten der Raumwärme lassen sich zusätzlich zu den oben beschriebenen Ebenen auch als Wärmelinien anzeigen. Mit Hilfe der Wärmeliniendichte (Wärmebedarf pro Straßenmeter) lässt lässt sich die Eignung der Straßen für netzgebundene Lösungen bewerten.
  • Neben der Raumwärme lässt sich nun auch der aktualisierte Prozesswärmebedarf abrufen. Dieser liegt für ganz NRW aktuell bei rund 166 TWh pro Jahr. Der industrielle Prozesswärmebedarf wird dargestellt anhand der aktuellen Standorte und der Summe je Verwaltungseinheit und berücksichtigt nun alle Temperaturbereiche von unter 100°C bis > 1500°C. Zusätzlich wurden die Daten in zwei Szenarien für das Jahr 2045 fortgeschrieben.
  • Für die Solarthermie wurden die Daten auf Verwaltungsebene ebenfalls aktualisiert. Die Datenreihe wurde dafür neu aufgesetzt und beinhaltet die geförderten Solarthermieanlagen der letzten 25 Jahre (Stand 31.12.2022). Außerdem kann das Potenzial für die Warmwassererzeugung dargestellt werden.

Das Wärmekataster wird in Zukunft um weitere Ergebnisse der Studie ergänzt. Als nächstes werden die Daten zur Raumwärmebereitstellung aktualisiert. Sobald diese veröffentlicht sind, werden wir an dieser Stelle und über unseren Newsletter darüber informieren.

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